Deine Helden von damals: Jens Truckenbrod

Helden von damals: Jens Truckenbrod

„Ich habe eine Fußball-DNA“

Von Anfang war er dabei: Seit 2008 die 3. Liga eingeführt wurde, hat Jens Truckenbrod in ebendieser gespielt. 233 Partien sind es am Ende geworden, damit war der heute 36-Jährige zwischenzeitlich sogar der Spieler mit den meisten Einsätzen in der 3. Liga überhaupt.

Jens Truckenbrod im Trikot des SC Preußen Münster.
In Münster verbrachte Jens Truckenbrod (vorne) die meisten Jahre seiner Profi-Karriere. ©Imago

Truckenbrod spielte zwischen 2008 und 2015 für Dynamo Dresden, Carl-Zeiss Jena und zuletzt Preußen Münster, für den er noch heute arbeitet. Im Interview für unsere Rubrik „Deine Helden von damals“ erinnert er sich an diese Zeit und spricht über die aktuellen Situationen seiner Ex-Klubs!

Herr Truckenbrod, Sie sind nach dem Ende Ihrer Profi-Laufbahn zu Concordia Albachten in die Kreisliga A Münster gewechselt, waren dort erst Spielertrainer und sind jetzt Coach. Warum haben Sie sich für diesen Weg entschieden?
Jens Truckenbrod: „Weil ich einfach eine Fußball-DNA habe und das mit meiner Ausbildung nicht anders zu händeln wäre. Dass ich hier Trainer geworden bin, lag daran, dass ich sehen wollte, ob man das, was ich in höheren Ligen erlebt habe, in die Kreisliga transportieren kann.

Vor allem stehe ich aber so immer noch auf dem Platz, habe selbst den Ball am Fuß oder kann den Spielern meine eigenen Erfahrungen weitergeben. Die Jungs nehmen das auch gut an, es macht extrem viel Spaß.“

Wie läuft es momentan für Ihre Mannschaft?
Truckenbrod: „Wir sind Zweiter, in Tuchfühlung zum Ersten. Aber für mich zählt eigentlich nur die Entwicklung der Jungs, dass sie Spaß haben und wir zusammen etwas erreichen können. Dennoch hoffen wir natürlich, dass wir am Ende der Saison auf dem richtigen Tabellenplatz stehen – aber das ist kein Muss.“

Bevor Sie nach Albachten gegangen sind, spielten Sie von 2011 bis 2015 für Preußen Münster. Obwohl der SCP in dieser Zeit oft oben dabei war, hat es nie zum Aufstieg gereicht. Was waren die Gründe dafür?
Truckenbrod: „Besonders ärgerlich war natürlich die Saison 2012/13, als wir 72 Punkte gesammelt haben. Damit wären wir in jedem anderen Jahr aufgestiegen. In der Saison gab es aber einfach eine breite Spitze und am Ende ist uns ein wenig die Luft ausgegangen.“

Die Verunsicherung ist bis jetzt nicht ganz raus. (Jens Truckenbrod)

Sie sind auch heute noch bei den Heimspielen im Stadion. In dieser Saison hat Preußen trotz großer Ambitionen einen absoluten Katastrophen-Start hingelegt. Woran lag das Ihrer Meinung nach?
Truckenbrod: „Wir hatten – wie in den vergangenen Jahren auch – im Sommer einen großen Umbruch. Und durch eine sehr, sehr gute Vorbereitung wurden die Erwartungen im Umfeld noch höher. Aber dann verlierst du direkt das Derby gegen Osnabrück…

Hier geht’s direkt zur Tabelle der 3. Liga!

Vielleicht war die Mannschaft einfach noch nicht gefestigt genug, denn es kam sofort eine gewisse Verunsicherung auf. Und die ist bis jetzt noch nicht wieder ganz raus. Jetzt sitzen wir da unten drin – da musst du dir erst einmal wieder eine gewisse Sicherheit erarbeiten. Das versuchen die Jungs gerade mit dem neuen Trainer.“

Zuletzt hat das mit zwei Siegen in Folge ganz gut geklappt. Kann es unter Benno Möhlmann weiter aufwärts gehen?
Truckenbrod: „Wenn nicht unter Benno Möhlmann, unter wem dann? Seine Vita spricht für sich, er hat enorme Erfahrung. Deswegen hoffe ich, dass er jetzt weiter an den richtigen Schrauben dreht, damit es wieder aufwärts geht.“

Vor Ihrer Zeit in Münster spielten Sie jeweils zwei Jahre für Carl-Zeiss Jena und Dynamo Dresden. Wie sind Ihre Kontakte zu den beiden Vereinen heute?
Truckenbrod: „Zu Dynamos Geschäftsführer Ralf Minge habe ich seit jeher ein gutes Verhältnis. Als er vergangene Saison mit Dresden hier war, haben wir uns natürlich getroffen und lange miteinander geredet. Auch nach Jena habe ich noch einige Kontakte.

Jens Truckenbrod im Trikot von Dynamo Dresden.
Ein Kind der 3. Liga: Jens Truckenbrod während seiner Zeit bei Dynamo Dresden. ©Imago

Ich verfolge intensiv, was bei den Klubs passiert. Da bin ich schon froh, dass Dynamo den Aufstieg in die 2. Liga geschafft hat – Dresden gehört dort genauso hin wie Preußen Münster. Und ich hoffe, dass Jena bald aus der Regionalliga in die 3. Liga kommt.“

Das sieht momentan gut aus, Jena ist souveräner Tabellenführer der Regionalliga Nordost – da kann man sich schon fast auf die Rückkehr freuen, oder?
Truckenbrod: „Ich würde es dem Verein wünschen. Die Umgebung dort lechzt nach Drittliga-Fußball und das wäre auch verdient. Aber da gibt es ja leider Gottes immer noch die Relegation. Wenn man das ganze Jahr über hart arbeitet und Erster wird, hat man es einfach verdient, aufzusteigen.“

Die Identifikation der Dynamo-Fans hat Erstliga-Niveau. (Jens Truckenbrod)

Dresden ist inzwischen wieder in der 2. Bundesliga zu Hause. Die SGD spielt dort für einen Aufsteiger eine extrem gute Rolle.
Truckenbrod: „Der Verein wird natürlich sehr von dem Heim-Nimbus mit den eigenen Fans im Rücken getragen. Diese Identifikation hat Erstliga-Niveau. Von daher glaube ich, dass Dynamo noch viele Punkte holen wird – vor allem zu Hause – und dann souverän die Klasse hält.“

Zurück zu Ihnen persönlich. Man kann Sie als eine Art „Kind der 3. Liga“ bezeichnen, Sie waren von Anfang an dabei. Rückblickend betrachtet: Wie bewerten Sie die Entwicklung dieser Liga?
Truckenbrod: „Die Liga wird von Jahr zu Jahr immer stärker und ausgeglichener. Das sieht man auch jetzt gerade wieder. Man kann also sagen, dass das Niveau höher geworden ist. Und nicht zuletzt sprechen auch der mediale Fokus und die Zuschauerzahlen für die 3. Liga.“

Abschließend: Was sind Ihre Pläne für die kommenden Jahre?
Truckenbrod: „Ich mache jetzt eine Ausbildung zum Kaufmann für Marketingkommunikation bei Preußen Münster. Da lerne ich das Geschäft von der anderen Seite kennen. Zudem habe ich durch mein Traineramt weitere Einblicke ins Fußball-Business bekommen. Darüber hinaus interessiere ich mich auch für das Sport-Management und die Organisation. Ich bin also offen für alles. Die Hauptsache ist, dass ich dem Fußball-Business erhalten bleibe.“

Herr Truckenbrod, wir danken Ihnen sehr für dieses Interview!

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