Deine Helden von damals: Heiko Laessig

Deine Helden von damals: Heiko Laessig

„RB Leipzig spielt überragend“

Heiko Laessig hat in seiner Karriere eine Menge erlebt. Schon als junger Mann war er für den 1. FC Magdeburg im Europapokal unterwegs, später spielte er dann für Bayer Uerdingen und zum Schluss seiner Laufbahn fast zehn Jahre für den österreichischen Bundesligisten Casino Salzburg, aus dem später Red Bull Salzburg wurde.

Heiko Laessig, Casino Salzburg.
Anführer: In seiner aktiven Zeit in Salzburg war Heiko Laessig lange Jahre Kapitän. ©Imago

Noch heute ist Laessig für Red Bull tätig, als Leiter der Scoutingabteilung. Im Interview für unsere Rubrik „Deine Helden von damals“ erinnert er sich an seine aktive Zeit in Magdeburg, Uerdingen und Salzburg. Außerdem spricht Laessig über die aktuelle Situation der Klubs und lobt RB Leipzig.

Herr Laessig, mit dem 1. FC Magdeburg zogen Sie 1990 als noch recht junger Kerl in den UEFA-Cup ein. Dort erzielten Sie in der 1. Runde das entscheidende Tor gegen Rovaniemi aus Finnland. Welche Erinnerungen haben Sie daran?
Heiko Laessig: „Es war eine sehr, sehr weite Reise Richtung Norden. Da war es extrem frisch da oben, das weiß ich noch genau. Aber es ist natürlich etwas besonderes, wenn man als so junger Spieler eines der wichtigsten Tore im UEFA-Cup erzielt.

Wir sind dann ja auch weitergekommen und erst in der nächsten Runde gegen Girondins Bordeaux ausgeschieden. Insgesamt war das am Anfang meiner Karriere natürlich eine Riesensache.“

Der Pfeil in Magdeburg zeigt nach oben. (Heiko Laessig)

Magdeburg ist nach einer langen Durststrecke inzwischen wieder im Profifußball angelangt. Wie bewerten Sie die bisherige Saison des FCM in der 3. Liga?
Laessig: „Nach dem Aufstieg 2015 hat sich die Mannschaft sehr gut geschlagen, vor allem, wenn man bedenkt, welche finanziellen Mittel dort zur Verfügung stehen. In der letzten Saison hat Magdeburg wirklich toll gespielt und war ja auch lange im Rennen um die Aufstiegsplätze dabei. Jetzt hatten sie zu Anfang der Saison einen kleinen Hänger, haben sich inzwischen aber wieder stabilisiert. Der Pfeil zeigt eindeutig nach oben.“

Von Magdeburg aus wechselten Sie 1991 zu Bayer 05 Uerdingen. Was waren die Gründe dafür?
Laessig: „Ganz einfach: Damals gab es ja die Relegation in der ehemaligen DDR, nur zwei Mannschaften sind in die Bundesliga und vier in die 2. Bundesliga gekommen. Aber wir haben es nicht geschafft. Deshalb stand für mich fest, dass ich einen anderen Weg einschlagen und mich weiterentwickeln möchte. Und da kam das Angebot aus Uerdingen, wo ich eine sehr schöne Zeit hatte.“

Welche Dinge aus der Zeit unter Trainer Friedhelm Funkel sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Laessig: „Nach dem Mauerfall war das natürlich eine spannende Zeit, alles war neu. Das waren schon spezielle Erfahrungen, gerade auch mit dem Trainer. Der Friedhelm hatte sich damals sehr um mich bemüht. Und wir hatten damals eine richtig gute Mannschaft. Dass wir damit gleich in meinem ersten Jahr den Aufstieg geschafft haben, war wirklich schön.“

Heiko Laessig wird von Franco Foda bedrängt.
Mit Uerdingen erlebte Laessig (r.) spannende Jahre in der Bundesliga. ©Imago

Mit dem KFC ging es in den vergangenen Jahren immer weiter bergab, aktuell ist der KFC in der 5. Liga angekommen. Leiden Sie da eigentlich noch ein wenig mit?
Laessig: „Das hat sich ja schon länger abgezeichnet. Als der Bayer-Konzern ausgestiegen ist, waren die finanziellen Mittel nicht mehr da und es ging steil bergab. Der Verein hat sich nie wieder gefangen, aber ich muss auch ganz ehrlich sagen: Die Distanz ist jetzt einfach zu groß, als dass ich mich damit beschäftige.“

Für Sie persönlich ging es 1996 weiter zu Casino Salzburg. Warum haben Sie sich für den Wechsel nach Österreich entschieden?
Laessig: „Damals hatte sich ein Wechsel zu Hertha BSC zerschlagen. Und dann kam das wirklich sehr gute Angebot aus Salzburg. Den Verein hatte ich verfolgt, seit er 1994 im Finale des UEFA-Cups stand. Dorthin zu gehen, war die beste Entscheidung in meinem Leben. Ich habe zehn Jahre in Salzburg gespielt und war sechs Jahre Kapitän.“

In Salzburg erlebten Sie zum Ende Ihrer aktiven Karriere hin den Einstieg von Red Bull. War dieses Ereignis das Beste, was dem Verein passieren konnte?
Laessig: „Absolut. Der Verein hatte immer finanziell zu knabbern, deswegen war der Einstieg von Red Bull perfekt für den Salzburger Fußball, ganz klar.“

Wir waren nicht ganz unerfolgreich. (Heiko Laessig)

Sie sind heute als Leiter der Scoutingabteilung für Red Bull Salzburg tätig. Wie müssen wir uns Ihren Arbeitsalltag vorstellen?
Laessig: „Es geht darum, alles zu organisieren, Spieler zu sichten – live oder per Video. Wir haben da verschiedene Systeme, die wir nutzen. Das ist immer wieder sehr spannend. Es ist nicht einfach, junge Spieler von Österreich zu überzeugen. Da tun sich die deutschen Vereine natürlich viel leichter.

Aber wir waren, was Spielertransfers in den letzten Jahren betrifft, nicht ganz unerfolgreich. Wir haben einen Kevin Kampl (heute Leverkusen, Anm. d. Red.) und einen Sadio Mané (heute Liverpool, Anm. d. Red.) geholt, die wir dann wieder teuer verkauft haben. Ich glaube, da haben wir in den letzten Jahren einen ganz guten Job gemacht.“

Sicher auch mit Naby Keita, der im Sommer zu RB Leipzig wechselte. Wie sind Ihre persönlichen Kontakte zu RasenBallsport?
Laessig: „Der Kontakt war schon mal enger. Durch die Entflechtung haben wir jetzt eigentlich wenig mit Leipzig zu tun.“

Sind Sie überrascht, dass Leipzig so gut spielt und aktuell sogar Spitzenreiter ist?
Laessig: „Man konnte nicht davon ausgehen, denn der Großteil der Stammelf war ja auch schon in der 2. Liga dabei. Die haben den nächsten Schritt gemacht und sich immer wieder weiterentwickelt. Ein Dominik Kaiser ist ja sogar schon seit der 3. Liga dabei. Und so, wie sie im Moment spielen, ist es natürlich überragend. Sie stehen ja nicht umsonst da oben.“

Herr Laessig, vielen Dank für das Interview!

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