Deine Helden von damals: Dirk Heyne

Deine Helden von damals: Dirk Heyne

„Die Wahrscheinlichkeit, dass der FCM aufsteigt, ist groß“

Dirk Heyne wurde in Magdeburg geboren und kam schon als kleiner Junge zum FCM. 14 Jahre stand er bei den Profis im Tor, später arbeitete er auch noch knapp fünf Jahre lang als Trainer für den Verein. Coach ist der 59-Jährige immer noch, inzwischen allerdings bei Eintracht Norderstedt in der Regionalliga Nord.

Dirk Heyne, Coach von Eintracht Norderstedt.
Dirk Heyne arbeitet heute als Trainer von Eintracht Norderstedt in der Regionalliga Nord. ©Imago

Natürlich verfolgt Heyne aber nach wie vor, wie es um den 1. FC Magdeburg bestellt ist. Im Interview für unsere Rubrik „Deine Helden von damals“ spricht der frühere Keeper über den Torwartwechsel beim FCM sowie die Chancen auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Herr Heyne, ist es ein Vor- oder ein Nachteil, wenn man als ehemaliger Torwart eine Mannschaft trainiert?
Dirk Heyne: „Auf alle Fälle ist es kein Nachteil, weil man von hinten wie auch von draußen eine wunderbare Übersicht hat. Schon als Torwart habe ich bestimmte Sachen gesehen, die man auf dem Platz besser machen kann. Von außen ist das ähnlich.“

In Norderstedt gab es nach Anlaufschwierigkeiten zuletzt fünf Siege in Folge. Warum hat es zuvor sechs Partien bis zum ersten Erfolg gedauert?
Heyne: „Die Mannschaft war vorher auch schon nicht von Erfolgserlebnissen geprägt. Als ich angefangen habe, haben wir ordentliche Spiele abgeliefert, aber die Resultate haben einfach nicht gepasst. Aber ich war mit dem Auftreten der Mannschaft zufrieden. In bestimmten Situationen fehlten den Spielern einfach das Selbstvertrauen.“

Bevor Sie nach Norderstedt kamen, waren Sie u.a. Trainer Ihres Herzensklubs 1. FC Magdeburg. Möchten Sie irgendwann zum FCM zurückkehren?
Heyne: „Ich fühle mich momentan in Norderstedt pudelwohl. Es gab die Möglichkeit, nach Magdeburg zu gehen, aber da haben der Verein und ich nicht zusammengefunden. Nach meinen fünf Jahren als Trainer beim FCM hatte ich einfach bestimmte Vorstellungen, die ich umsetzen wollte. Natürlich hänge ich weiter an dem Verein und verfolge auch die sensationelle Entwicklung der Magdeburger.“

Ich kenne in Magdeburg jeden Stein. (Dirk Heyne)

In Magdeburg haben Sie nahezu Ihre komplette Spielerkarriere verbracht. Was macht diesen Verein für Sie so besonders?
Heyne: „Ich habe mit zehn Jahren dort angefangen, war dann 14 Jahre Spieler und fünf Jahre Trainer. In allererster Linie ist es die Tradition des Vereins und natürlich auch die Anzahl der Fans, die immer zu den Spielen geht. Außerdem ist Magdeburg ja auch meine Heimatstadt, ich kenne da jeden Stein.“

Der FCM befindet sich aktuell auf dem besten Wege in die 2. Bundesliga. Hätten Sie vor zwei Jahren damit gerechnet, dass es so schnell geht?
Heyne: „Ja, wir waren 2007 ja schon mal nahe dran, den Durchmarsch von der Oberliga in die 2. Liga zu schaffen. Damals haben wir es leider nicht geschafft, im letzten Spiel St. Pauli zu schlagen. Aber genau wie bei uns damals ist die Stadt jetzt komplett euphorisiert.“

Dirk Heyne spielte von 1977 bis 1991 für die Profis des FCM.
In 237 Pflichtspielen hütete Dirk Heyne das Tor des 1. FC Magdeburg. ©Imago

Wie gut kennen Sie Magdeburgs Trainer Jens Härtel und welchen Anteil hat er am Erfolg?
Heyne: „Ich kenne ihn gar nicht, aber er hat natürlich einen großen Anteil am Erfolg. Die Mannschaft hat jetzt einen Lauf, da fällt vieles leichter. Mit den Fans im Rücken, mit der Leidenschaft des Teams, kann man durchaus damit rechnen, dass sie den Aufstieg in die 2. Liga packen.“

Bisher hat Härtel seinen Vertrag noch nicht verlängert. Wäre es an die Fans vermittelbar, wenn man ihn ziehen lässt?
Heyne: „Das kann ich nicht beurteilen, dafür bin ich zu weit weg. Aber intern wird da sicherlich gesprochen werden.“

Härtel hat sich in der Rückrunde für den jungen Leopold Zingerle als neue Nummer eins entschieden und damit den eigentlichen Stammkeeper Jan Glinker degradiert. War das aus Ihrer Sicht die richtige Entscheidung?
Heyne: „Jan Glinker ist ein außerordentlich guter Torwart. Aber das Trainerteam hat sicher seine Gründe für den Torwartwechsel gehabt. Da kommt es nicht darauf an, was man früher mal geleistet hat, sondern nur darauf, wie die aktuelle Leistung ist. Man sollte einfach den Trainern in ihren Entscheidungen vertrauen.“

Magdeburg ist in der 3. Liga aktuell Zweiter hinter Duisburg. Für wie wahrscheinlich halten Sie den Aufstieg des FCM?
Heyne: „Die Wahrscheinlichkeit ist groß, auch wenn die 3. Liga sehr, sehr eng ist. Die Mannschaft und das ganze Umfeld werden aber alles dafür tun. Und viele wissen ja schon, wie sich ein Aufstieg anfühlt – das ist eine Sache, die man im Hinterkopf hat. Wenn man das einmal gepackt hat, dann weiß man auch, dass man es ein zweites Mal schaffen kann.“

Man darf nicht groß nachdenken. (Dirk Heyne)

Worauf wird es in den entscheidenden Wochen der Saison am meisten ankommen?
Heyne: „Auf zwei Sachen: Man muss einerseits die eigenen Stärken kennen. Und auf der anderen Seite darf man nicht gehemmt auftreten, sondern muss weiter nach vorne spielen. Da darf man nicht groß nachdenken.“

Sollte der FCM tatsächlich aufsteigen: Würden Sie sich dann auch bei der Aufstiegsfeier blicken lassen?
Heyne: „(lacht) Das weiß ich noch nicht, ich habe ja hier in Norderstedt auch noch Aufgaben zu erledigen.“

Wir danken Ihnen sehr für dieses Interview, Herr Heyne!

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