Deine Helden von damals: Dino Toppmöller

Helden von damals: Dino Toppmöller

„Ich habe bisher alle Ziele als Trainer erreicht“

Dino Toppmöller ist in seiner Karriere ziemlich weit herum gekommen. Er spielte für insgesamt neun Vereine in Deutschland, hinzu kamen Stationen bei Manchester City und in Luxemburg. Dort arbeitet der 36-Jährige inzwischen als Trainer.

Dino Toppmöller, Coach des luxemburgischen Meisters.
Dino Toppmöller arbeitet heute als Trainer von F91 Düdelingen in Luxemburg. ©Imago

Er hat also die gleiche Laufbahn eingeschlagen wie sein berühmter Vater Klaus Toppmöller. Welche Ziele er sich als Trainer gesteckt hat und was er zu seinen ehemaligen Vereinen Erzgebirge Aue sowie Kickers Offenbach sagt, verrät Dino Toppmöller im Interview für unsere Rubrik „Deine Helden von damals“!

Herr Toppmöller, zwölf Vereine in 17 Jahren Profi-Fußball – warum sind Sie in Ihrer Karriere so oft gewechselt?
Dino Toppmöller: „Das hatte immer unterschiedliche Gründe. Mal hat man sich beim Verein nicht mehr so wohl gefühlt, dann gab es auch mal Verletzungspech oder einfach ein interessantes Angebot. Mir wäre es aber auch lieber gewesen, wenn ich am Ende für ein paar Vereine weniger gespielt hätte.“

Sie haben in der 2. Liga für Saarbrücken, Bochum, Eintracht Frankfurt, Erzgebirge Aue und Kickers Offenbach gespielt. Wo haben Sie sich am wohlsten gefühlt?
Toppmöller: „Das kann man so pauschal nicht sagen. Bochum war eine schöne Zeit, da war ich noch ein junger Kerl und durfte mit Spielern wie Dariusz Wosz, Thomas Stickroth und Rein van Dujnhoven spielen. Die hatten alle schon viel Erfahrung, von denen habe ich eine Menge gelernt.

Frankfurt war auch eine ganz tolle Zeit, mit jungen Spielern wie Albert Streit und Jermaine Jones. Da sind wie am Ende ja auch aufgestiegen. Und Offenbach war eine Zeit, in der ich mich einfach sehr wohl gefühlt habe. Da wäre ich gerne länger geblieben. Aber in der Rückrunde bin ich fast komplett ausgefallen und am Ende sind wir leider abgestiegen.“

Offenbach gehört mindestens in die 2. Liga. (Dino Toppmöller)

Offenbach hat erst im Mai zum zweiten Mal Insolvenz angemeldet. Leiden Sie da noch ein bisschen mit?
Toppmöller: „Es ist natürlich bitter, wenn man weiß, welches Potenzial in dem Verein steckt. Es gibt ein neues Stadion und die Fans sind sowieso immer großartig. Von daher tut es schon weh, dass so ein Verein in der Regionalliga herum dümpelt.

Aber das Problem ist einfach, dass in den vergangenen Jahren zu wenig sportliche Kompetenz in der Führungsetage vorhanden war. Deshalb tut sich Offenbach schwer, nach oben zu kommen. Ich hoffe, dass im Vorstand und Umfeld einfach mal die richtigen Personen an die Macht kommen, denn der Verein gehört mindestens in die 2. Liga.“

Die meisten Zweitliga-Spiele haben Sie im Trikot von Aue absolviert. Heute ist Erzgebirge wieder in der 2. Liga angekommen – verfolgen Sie die Entwicklung der „Veilchen“ noch?
Toppmöller: „Natürlich, man guckt immer auf die Ergebnisse der Ex-Vereine. In Aue hat sich von der Infrastruktur her einiges getan und ich bin froh, dass der Verein jetzt wieder den Weg in die 2. Liga gefunden hat. Ich hoffe, dass Aue die Kurve bekommt und die Klasse halten kann.“

Dino Toppmöller war für die Veilchen am Ball.
Dino Toppmöller trug exakt zwei Jahre das Trikot von Erzgebirge Aue. ©Imago

Momentan sieht es aber eher schlecht aus für Aue. Trauen Sie der Mannschaft dennoch den Klassenerhalt zu?
Toppmöller: „Da bin ich eigentlich ein bisschen zu weit weg, als dass ich den Trainer oder die Mannschaft bewerten könnte. Ich denke einfach, dass die Leistungsdichte in der 2. Liga unheimlich zugenommen hat. Es sind immer nur kleine Sachen, die über Sieg und Niederlage entscheiden.

Aber wenn Aue als Team auftritt und wirklich alle Spieler an einem Strang ziehen – und das kenne ich aus dem Erzgebirge selbst ganz gut – dann kann das mit dem Klassenerhalt auf jeden Fall funktionieren.“

Ich bin beim besten Verein in Luxemburg. (Dino Toppmöller)

Nach Ihrem Karriereende haben Sie eine neue sportliche Heimat in Luxemburg gefunden. Wie sind Sie Trainer bei F91 Düdelingen geworden?
Toppmöller: „Luxemburg ist von der geographischen Nähe her natürlich top, ich wohne nur etwa 20 Minuten von der Grenze entfernt. Und nachdem ich schon meine Spielerkarriere in Luxemburg beendet habe, bin ich jetzt schon im dritten Jahr Trainer. Angefangen habe ich bei Hamm Benfica. Dort sind wir direkt in die 1. Liga aufgestiegen und haben dann auch die Klasse gehalten.

Und jetzt – nach zwei Jahren als Trainer – bin ich beim besten Verein in Luxemburg angekommen. Das ging schon ziemlich schnell, aber es macht Spaß. Düdelingen ist ein guter Verein, der tolle Möglichkeiten hat. Wir haben auch in der Champions-League-Qualifikation gespielt, bei Qarabag Agdam vor 18.000 Zuschauern. Jetzt wollen wir wieder den Titel holen, um erneut international antreten zu können.“

Wenn Sie das fußballerische Niveau in Luxemburg mit dem in Deutschland vergleichen – wie gut muss man sich die 1. Liga Luxemburgs vorstellen?
Toppmöller: „Einige Mannschaften könnten gegen Drittliga-Teams bestehen, ansonsten ist das hier eher Regionalliga-Niveau. Allerdings ist auch die eine oder Mannschaft dabei, die jetzt unten steht und maximal gutes Oberliga-Niveau hat.“

Da Sie jetzt die gleiche Laufbahn wie Ihr Vater Klaus eingeschlagen haben, werden die Vergleiche nicht ausbleiben. Was sind Ihre persönlichen Ziele als Trainer?
Toppmöller: „Ich denke da relativ kurzfristig, das Geschäft ist einfach zu schnelllebig. Im Moment fühle ich mich sehr wohl in Düdelingen und kann mir gut vorstellen, länger zu bleiben. Alles andere lässt man auf sich zukommen, das kommt alles von alleine. Aber bisher habe ich als Trainer alle Ziele erreicht, die ich mir selbst gesteckt hatte.“

Herr Toppmöller, vielen Dank für das Interview!

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