Deine Helden von damals: Dietmar Hirsch
Deine Helden von damals: Dietmar Hirsch
„Es sieht gut aus beim MSV Duisburg“
Dietmar Hirsch hat in seiner aktiven Zeit fast alle Ecken von Deutschland kennengelernt. Im Westen spielte der Mittelfeldspieler bei Borussia Mönchengladbach und beim MSV Duisburg, im Süden für die SpVgg. Unterhaching und im Norden für Hansa Rostock sowie den VfB Lübeck. Insgesamt ist Hirsch so auf 196 Bundesliga- und 57 Zweitliga-Spiele gekommen.
Heute ist der 44-Jährige Trainer des ambitionierten Regionalligisten VfB Oldenburg. Im Interview für unsere Rubrik „Deine Helden von damals“ spricht er über seine Ex-Klubs Duisburg und Rostock sowie über die aktuelle Situation in der Regionalliga Nord.
Herr Hirsch, im Kopf sehe ich Sie immer in einem Duisburg-Trikot. Kann man sagen, dass die Zeit beim MSV die schönste Zeit in Ihrer Karriere war?
Dietmar Hirsch: „Das war mit Sicherheit eine sehr schöne und erfolgreiche Zeit. Wir haben im UI-Cup gespielt, waren im DFB-Pokal-Finale 1998. Allerdings war meine zweite Zeit in Duisburg zwischen 2003 und 2005 ein kleiner Wermutstropfen. Sportlich lief es damals nicht ganz so gut und das hängt natürlich ein bisschen nach.“
Nach fünf Jahren beim MSV wechselten Sie 2000 über Unterhaching nach Rostock. Wollten Sie einfach mal Deutschland von Süd nach Nord kennenlernen?
Hirsch: „Nein, es war einfach so, dass wir 2000 mit Duisburg abgestiegen sind. Da hat man als Mannschaft und als Spieler eine schlechte Saison gehabt und ist einfach froh, wenn man ein Angebot aus der 1. Liga bekommt. Unterhaching war eine ganz andere Welt, sehr familiär. Als externer Spieler war das schwierig.
100, 800 oder 1.000 Kilometer - als Fußballer ist das egal. (Dietmar Hirsch)
Und dann sind wir mit Haching ja auch abgestiegen, woraufhin mich der damalige Rostock-Trainer Friedhelm Funkel, den ich noch aus Duisburg kannte, kontaktiert hat. Deshalb der große Sprung. Wobei es als Fußballer eigentlich egal ist, ob man 100, 800 oder 1.000 Kilometer weit wegzieht. Man achtet nur darauf, wo es passt und man möglichst hochklassig spielen kann.“
Wie war für Sie die Zeit in Rostock?
Hirsch: „Das war auch eine richtig schöne Zeit. Aus heutiger Sicht mag man das vielleicht gar nicht glauben, aber es gab damals von den Zuschauern her keine Probleme, der Verein war super geführt, das Stadion gerade fertig geworden – das war schon toll.“
Warum zog es Sie dennoch nach zwei Jahren wieder zurück nach Duisburg?
Hirsch: „Hansa hatte mir damals eine Vertragsverlängerung angeboten – aber nur für ein Jahr. Ich wollte aber gerne einen Zweijahres-Vertrag haben, um ein bisschen Planungssicherheit für meine Familie zu bekommen. Dann kam das Angebot aus Duisburg, zwei Jahre plus ein Jahr Option. Zwar hatte Rostock mir dann doch noch einen Zweijahres-Vertrag angeboten, aber da hatte ich schon beim MSV mündlich zugesagt.“
Als Regionalliga-Trainer haben Sie sicher die 3. Liga im Blick. Wie bewerten Sie die bisherigen Auftritte des MSV und des FCH?
Hirsch: „Ich verfolge das schon, habe auch noch zum einen oder anderen im Verein Kontakt. Deshalb verliert man das nie so ganz aus den Augen. Aber bei den beiden Klubs hat man momentan ja unterschiedliche Ansätze.
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Duisburg ist abgestiegen und will so schnell wie möglich wieder hoch. Und das sieht ja auch ganz gut aus, man sieht die Euphorie. Es ist wahrscheinlich schöner, in der 3. Liga oben zu sein und um den Aufstieg zu kämpfen, als in der 2. Liga unten dabei zu sein. Und bei Rostock ist es so, dass sich der Verein wirtschaftlich gefangen hat und sportlich in ruhigere Fahrwasser gekommen ist.“
Ihre eigene Mannschaft, der VfB Oldenburg, ist aktuell Tabellen-6. der Regionalliga Nord. Am Wochenende gewannen Sie beim Spitzenreiter SV Meppen. Geht da noch was in Sachen Meisterschaft?
Hirsch: „Wir haben einen extremen Umbruch gehabt, 17 neue Spieler stehen bei uns im Kader. Klar, man guckt schon, ob da etwas geht, aber wir haben auch ziemliches Pech gehabt mit aktuell sieben Langzeitverletzten. Wir wollen uns einfach stabilisieren, so können sich unsere Spieler entwickeln. Und da muss man am Ende dann einfach sehen, was dabei herauskommt.“
Ich akzeptiere das so. (Dietmar Hirsch über die Relegation zur 3. Liga)
Wie sehr nervt es Sie als persönlich betroffenen Trainer eigentlich, dass man aufgrund der Relegation nicht mal als Meister sicher aufsteigt?
Hirsch: „Das nervt mich gar nicht. Wenn ich mich damit ständig beschäftigen würde, dann würde mir das die Kraft in der täglichen Arbeit nehmen. An den Regularien wird sich nichts ändern, deshalb akzeptiere ich das so. Wenn ich das nicht machen würde, dann könnte ich auch gleich sagen, dass ich nicht in der Regionalliga trainieren möchte.“
Mit dem SV Elversberg waren Sie schon mal als Trainer in der 3. Liga. Wann sehen wir Sie dort wieder?
Hirsch: „(lacht) Schwer zu sagen. Es gibt ja unterschiedliche Möglichkeiten: Entweder ich steige mit dem VfB Oldenburg auf oder ich mache mit guter Arbeit höherklassige Vereine auf mich aufmerksam. Ich möchte schon schnellstmöglich irgendwo höherklassig trainieren, am liebsten natürlich mit Oldenburg. Aber es ist halt schwer planbar.“