Deine Helden von damals: Kjetil Rekdal

Deine Helden von damals: Kjetil Rekdal

„Hertha kann endlich wieder in die CL kommen“

73 Bundesliga-Spiele, die meisten davon für Hertha BSC Berlin: Kjetil-André Rekdal hat in der Hauptstadt einiges erlebt, war unter anderem mit der „Alten Dame“ in der Champions League unterwegs. Zudem bestritt er insgesamt 83 Länderspiele für sein Heimatland Norwegen.

Kjetil Rekdal im Trikot von Hertha BSC.
Kjetil Rekdal absolvierte für Hertha BSC Berlin vier Spiele in der Champions League. ©Imago

Dorthin ist der heute 48-Jährige nach seinem Abschied aus Berlin zurückgekehrt. Bei Valerenga Oslo beendete Rekdal 2005 seine Karriere, heute ist er bei diesem Klub Trainer. Im Interview für unsere Rubrik „Deine Helden von damals“ spricht er über seine Zeit in Deutschland und schätzt Herthas Chancen auf die Champions League ein.

Herr Rekdal, Sie haben von 1997 bis 2000 für Hertha BSC gespielt, auch in der Königsklasse. Wie schätzen Sie die Chancen auf eine CL-Rückkehr ein?
Kjetil Rekdal: „Ich glaube, dass der Verein endlich wieder in die Champions League kommen kann. Hertha spielt bisher eine tolle Saison. Es sieht so aus, als hätten die Verantwortlichen ihre Hausaufgaben gemacht.“

Viel Energie - das hat Pal immer ausgezeichnet. (Kjetil Rekdal)

Bei den Berlinern hat mit Pal Dardai einer Ihrer ehemaligen Teamkollegen an der Seitenlinie das Sagen. Hat es sich schon damals abgezeichnet, dass er später einmal ein guter Trainer werden würde?
Rekdal: „Als ich bei der Hertha gespielt habe, war Pal noch sehr jung. Aber er war trotz seines jungen Alters schon ein sehr professioneller Spieler mit viel Energie. Das hat ihn immer ausgezeichnet und erfolgreich gemacht. Ich bin nicht überrascht, dass er sich als Coach so gut macht.“

Sie sind ja auch Trainer. Gab es damals, als Hertha im Februar 2015 Jos Luhukay gefeuert hat, eigentlich eine Anfrage des Vereins bei Ihnen?
Rekdal: „Nein, der Klub hat mich damals nicht kontaktiert.“

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Stehen Sie trotzdem noch mit dem Verein in Kontakt?
Rekdal: „Ja, manchmal. Im vergangenen Jahr haben wir Torwart Sascha Burchert von der Hertha ausgeliehen, da hatte ich natürlich ein wenig Kontakt mit dem Verein. Außerdem waren unsere Sponsoren von Valerenga vor gar nicht langer Zeit in Berlin, haben den Verein besucht, sich ein Heimspiel angesehen und eine Stadionführung mitgemacht.“

Viele werden es vielleicht nicht mehr wissen, aber Sie spielten in Deutschland nicht nur für Hertha, sondern schon zehn Jahre vorher auch für Mönchengladbach. Warum haben Sie die „Fohlen“ nach nur sieben Spielen wieder verlassen?
Rekdal: „Ich war jung und brauchte Einsatzzeiten. Und bei Gladbach habe ich leider nicht so viele Chancen bekommen, mich zu zeigen. Deshalb bin ich nach Belgien zur Lierse SK gewechselt.“

Gladbach müsste immer zu den besten Teams gehören. (Kjetil Rekdal)

Gladbach hat in den vergangenen Jahren einen regelrechten Aufschwung erlebt. Sind Sie davon überrascht gewesen?
Rekdal: „Nein, mich wundert es nicht, dass Borussia so gut spielt. Der Verein ist nach wie vor ein großer Klub in Deutschland. Für meine Begriffe müsste Gladbach am Ende einer Saison eigentlich immer zu den besten sechs, sieben Teams der Liga gehören.“

Kjetil Rekdal, Coach in Norwegen.
Rekdal arbeitet heute als Trainer bei Valerenga Oslo. ©Imago

Sie haben später auch kurzzeitig als Trainer in Deutschland gearbeitet, in der Saison 2007/08 beim 1. FC Kaiserslautern. Dort sind Sie allerdings nach nur 21 Spielen wieder gefeuert worden. Warum hat es am Betzenberg nicht funktioniert?
Rekdal: „Es gab schon damals viel Chaos im Klub, der vor der Saison einige neue Spieler gekauft hatte. Aber die Ambitionen waren einfach zu hoch, dafür war die Qualität im Kader nicht groß genug.“

Glauben Sie, dass der FCK in dieser Saison wieder lange um den Klassenerhalt zittern muss?
Rekdal: „Ja, ich bin trotz der jüngsten drei Siege in Folge ein bisschen besorgt. Ich glaube, dass es immer noch so ist wie damals: Die Erwartungen sind viel zu hoch und es gab vor der Saison einfach zu viele Veränderungen innerhalb der Mannschaft.“

Lassen Sie uns abschließend noch auf Ihren aktuellen Klub Valerenga Oslo schauen. Auch dort geht es gegen den Abstieg. Was macht Sie zuversichtlich, dass Ihr Verein in der Tippeligaen bleibt?
Rekdal: „Ich bin immer zuversichtlich, denn die Qualität in der Mannschaft ist so gut, dass es am Ende für den Klassenerhalt reichen wird.“

Werden wir Sie noch einmal als Trainer in der Bundesliga sehen?
Rekdal: „Es ist auf jeden Fall mein Traum, noch einmal als Coach bei einem deutschen Team zu arbeiten. Aber ich habe es damit nicht eilig.“

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