Deine Helden von damals: Ingo Hertzsch

Deine Helden von damals: Ingo Hertzsch

„Der HSV muss Nachwuchsspieler stärker einbinden“

Ingo Hertzsch hat in seiner aktiven Karriere sowohl für Traditionsvereine als auch für umstrittene Klubs gespielt. In seiner Vita stehen der Chemnitzer FC, der Hamburger SV, Bayer Leverkusen, Eintracht Frankfurt, der 1. FC Kaiserslautern, der FC Augsburg und RB Leipzig.

Ingo Hertzsch, hier im Trikot des Hamburger SV.
Ingo Hertzsch verbrachte im HSV-Trikot laut eigener Aussage seine schönste Zeit. ©Imago

Bei den „Roten Bullen“ ist Hertzsch auch heute noch unterwegs, er arbeitet mit dem Nachwuchs des Bundesliga-Aufsteigers. Im Interview für unsere Rubrik „Deine Helden von damals“ erinnert sich der 39-Jährige an seine Profi-Laufbahn und nimmt Stellung zur Kritik an RB Leipzig.

Ingo Hertzsch, Sie waren von 1995 bis 2011 als Profi-Fußballer aktiv. Wo haben Sie die schönste Zeit Ihrer Karriere verbracht?
Ingo Hertzsch: „Die beste Station hatte ich definitiv beim Hamburger SV, es war eine wirklich intensive und schöne Zeit, die ich dort von 1997 bis 2003 dort verbracht habe.“

Beim HSV haben Sie Ihre ersten Schritte in der Bundesliga gemacht, damals haben Sie sogar in der Champions League gespielt. Was denken Sie, wenn Sie den HSV heute sehen?
Hertzsch: „Der HSV macht sicherlich gerade eine schwierige Zeit durch. Positiv hervorzuheben ist aber, wie sich der Verein und die Mannschaft 100%-ig auf seine Fans verlassen können, die wie eine Wand hinter dem Klub stehen. Das ist auch etwas, was ich sehr positiv mit meiner Zeit beim HSV verbinde.“

Für Hamburg ist Kontinuität auf der Trainerposition wichtig. (Ingo Hertzsch)

Was muss in Hamburg passieren, damit es wieder aufwärts geht?
Hertzsch: „Für sehr wichtig halte ich die Kontinuität auf der Trainerposition und den Aufbau einer jungen hungrigen Mannschaft mit erfahrenen Leistungsträgern, die als Eckpfeiler eingebunden sein müssen. Immer entscheidender wird auch die strukturierte Nachwuchsarbeit und verstärkte Einbindung von Nachwuchsspielern.“

Nach Ihrem Weggang aus Hamburg folgten weniger erfolgreiche Jahre in Leverkusen und Frankfurt. Was hat damals nicht gepasst?
Hertzsch: „In Leverkusen hatte ich auf meiner Position in erster Linie starke Konkurrenten wie Lucio, Juan und Jens Nowotny. Hinzu kam, dass mich eine achtwöchige Verletzungspause in der Vorbereitung zurückgeworfen hat, so dass ich kaum Spielpraxis bekam. Ich ließ mich im Winter nach Frankfurt ausleihen, wo ich zwar spielte, aber der Abstieg am Ende nicht mehr verhindert werden konnte.“

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In Kaiserslautern lief es für Sie persönlich wieder besser, allerdings stiegen Sie auch mit diesem Klub aus der Bundesliga ab. Was geht in einem Profi bei einem Abstieg vor?
Hertzsch: „Es ist ein Gefühl der Leere. Besonders hart ist es natürlich dann, wenn einem als Spieler bewusst ist, dass die ganze Region so sehr an dem Verein hängt und ein wichtiger Teil im Leben der Menschen dort ist.“

Immer volle Pulle: Ingo Hertzsch (l.), hier im Zweikampf mit dem Ex-Wehener Ronny König. ©Imago

Gegen Ende Ihrer Karriere schlossen Sie sich zwei interessanten Projekten an. Zunächst ging es zum FC Augsburg – was hat Sie an dieser Aufgabe gereizt?
Hertzsch: „Der FC Augsburg war zu dem Zeitpunkt aufgestiegen und schon damals ein sehr sympathischer Verein mit klaren Zielen, mit denen ich mich identifizieren konnte. Der damalige Manager Andreas Rettig und Trainer Rainer Hörgl haben mich in den Gesprächen überzeugt.“

Wie beurteilen Sie die Entwicklung des FCA seither?
Hertzsch: „Insgesamt ist die Vereinsentwicklung der letzten Jahre aus meiner Sicht sehr positiv verlaufen. Es ging immer in kleinen und ruhigen Schritten stetig Richtung Bundesliga, wo sich der Club inzwischen klar etabliert hat. Mit dem Stadionneubau wurden zudem weitere tolle Voraussetzungen geschaffen.“

Es gibt eine unheimliche Euphorie in Leipzig. (Ingo Hertzsch)

Aus Augsburg ging es weiter zu RB Leipzig. Sie haben also sowohl für Traditionsvereine als auch für unter Fans umstrittene Klubs gespielt. Was sagen Sie zur Kritik vieler Menschen an RB Leipzig?
Hertzsch: „Ich kann nur sagen, dass es hier eine unheimliche Euphorie und Begeisterung bei den Menschen in der Stadt und Region gibt. Das ist eine schöne Bestätigung und zeigt, wie die Fans hinter uns stehen und wie fußball- und sportbegeistert die ganze Region ist.“

Herr Hertzsch, vielen Dank für das Interview!

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